05.03.08

Mochi - 餅

Mochi (Klebreisbällchen) werden besonders häufig und gern zu Neujahr, in Japan das wichtigste Fest im Jahr, verspeist. Auf deutsch werden sie zuweilen auch als „Reiskuchen“ bezeichnet, was jedoch eher Assoziationen an eine Süßspeise weckt, wohingegen Mochi nicht nur als Süßigkeit, sondern in vielen verschiedenen Formen zubereitet und genossen werden können.
Es gibt zwei Arten von Mochi. Die eine ist im Ganzen sehr weich und klebrig und zum Großteil dafür verantwortlich warum jedes Jahr zu Neujahr einige, meist ältere, Menschen daran ersticken, da sie selbst beim guten Durchkauen ihre extrem gummiartige Konsistenz beibehalten. Diese wird oft zu Wagashi (z.b. Dango oder Daifuku) weiterverarbeitet oder auch in Suppen serviert. Die andere Form ist gehärtet und wird erst durch erhitzen weich. Sie wird besonders gern geröstet gegessen (Die genaue Zubereitungsart findet Ihr weiter unten im Blog).
Früher wurde der speziell verwendete Mochi-Reis, welcher Mochi-gome genannt wird und in seiner Konsistenz klebriger ist als herkömmlicher Reis, zur Herstellung zuerst eingeweicht, dann gedämpft und schließlich in Bottichen mit großen Holzhämmern gestampft. Das gleiche Resultat kann bei einer häuslichen Zubereitung erreicht werden, indem man Klebreismehl und Wasser solange verührt, bis das Ganze zu einer zähen und klebrigen Masse wird. Da beide Herstellungsarten nicht nur sehr aufwändig, sondern auch mit extrem viel Kraftaufwand verbunden sind, wird heutzutage überall maschinell produzierter und getrockneter Mochi in Tüten verkauft. In Familien und traditionellen Haushalten wird aber zu Neujahr auch heute noch oft Mochi selbst gemacht, so ähnlich wie sich bei uns in der Weihnachtszeit das Backen zu Hause immer noch großer Beliebtheit erfreut.
Mochi werden in Japan auch oft mit dem Mond in Verbindung gebracht, da diese seine volle, runde Form und Farbe gut repräsentieren. Deshalb isst man sie außer zu Neujahr auch gern bei der Tsukimi (Mondschau). Diese wird im Herbst zelebriert, wenn der Himmel klar und der Vollmond deshalb besonders gut zu sehen ist. Eine süße Anekdote ist weiterhin eine alte Volkslegende in Japan, die besagt, dass auf dem Mond ein kleines Häschen wohnt, welches Mochi stampft und die gerne Kindern erzählt wird, wie bei uns die Geschichte vom Mann im Mond. Schaut einfach einmal ganz genau hin und Ihr werdet den Hasen vielleicht erkennen.

02.03.08

Inarizushi - 稲荷寿司

Inarizushi ist die Bezeichnung für kleine Täschchen aus hauchdünnem frittiertem Tofu (Aburaage), die in einer süßen Marinade aus Zucker und Sojasoße eingelegt sind und dann mit Sushireis gefüllt werden. Ihre Bezeichnung verdanken sie der Göttin Inari, die in Tempeln und Schreinen oft als Fuchs dargestellt wird und dem japanischem Volksmund nach ist Aburaage die Lieblingsspeise von Füchsen.
Man kann sie in Japan fertig für 100-200 Yen überall dort bekommen wo Sushi angeboten wird, auch in Supermärkten und Conbinis. Sie sind neben Onigiri fast das einzig vegane Essen, das in Conbinis erhältlich ist. Deshalb sind sie nicht selten eine Rettung auf der Suche nach etwas Magenfüllendem, wenn keine Kochmöglichkeit besteht, denn schon ein paar von den Täschchen machen sehr satt, da der Reis beim Füllen zusammengepresst wird. Außer als Zwischenmahlzeit eignen sie sich aber auch gut als Beilage, besonders zu herkömmlichen Sushi. Deshalb sind Inarizushi auch eine gute Verwertungs-möglichkeit für den übrig gebliebenen Reis, der eventuell beim Sushi machen oder bei anderen Mahlzeiten anfällt. Die Zubereitung ist denkbar einfach und erfordert keine großartige Übung wie manch andere Sushisorten.



Zutaten:

· Japanischer Reis
· Aburaage-Taschen
· Zucker
· Reisessig
· Salz
· Shouyu
· weisser Sesam (optional)






Zubereitung:

1. Reis waschen und wie gewohnt (am besten im Reiskocher) kochen.
2. Für eine Portion Reis zwei Esslöffel Reisessig mit einem Esslöffel Zucker und einem Teelöffel Salz in einem Gefäß gut vermischen.
3. Die Mischung über den fertiggekochten Reis schütten und mit einem Shamoji oder einem großem Löffel untermengen.
4. Sobald der Sushireis ein wenig abgekühlt ist und sich anfassen lässt, die Aburaage-Taschen aus ihrer Verpackung nehmen, in der Mitte vorsichtig auftrennen und den Reis mit den Händen hineinfüllen. Dabei ist etwas Fingerspitzengefühl angebracht, denn die Taschen sind sehr dünn und reißen leicht.
Den Reis leicht mit den Daumen nachdrücken. Wenn die Taschen etwa halbvoll sind, die obere Hälfte zur Seite hin umklappen. So lassen sie sich beim Essen mit den Stäbchen besser greifen.
5. Zum Verzehr in Sojasoße tunken und genießen.

Anschaffungen und Tips:

Die Aburaage-Taschen für die Inari werden in allen japanischen Geschäften, in denen Lebensmittel angeboten werden, verkauft, manchmal auch in 100 Yen Shops. Sie sind sowohl in Tüten, als auch in Dosen erhältlich und bereits fertig gewürzt und zurechtgeschnitten.

Normalerweise kommen keine andere Füllungen in die Aburaage außer Sushireis und Sesam. Wenn Euch das zu simpel ist, probiert ruhig einmal etwas Neues aus. Ich habe im Internet beispielsweise schon tolle Rezepte mit Gemüsefüllungen gesehen. Besonders Möhren, die unter den Reis gemischt werden, sollen gut zu Aburaage passen, da sie leicht süßlich sind und so den Geschmack ergänzen.

I.V. – I-Veggie

Ende 2004 brachte Kanebo, einer der größten und weltweit bekanntesten Kosmetikhersteller Japans und in den letzten Jahren auch verstärkt in der Lebensmittelbranche aktiv, eine gänzlich auf Sojamilch basierende Eiscreme auf den Markt. Diese Eiscreme mit dem Namen I-Veggie, kurz I.V. genannt, ist somit nicht nur vegan, sondern auch zu 100% cholesterinfrei. Es kostete das Team der Firma fast 4 Jahre den speziellen Herstellungsprozess, bei dem keine Emulgatoren und Stabilisatoren zum Einsatz kommen, auszuarbeiten. Herausgekommen ist dabei eine Eiscreme, die geschmacklich so ziemlich alles in den Schatten stellt, was ich bis jetzt an Sojaeis probieren durfte. Kein Wunder, will man es doch laut eigener Aussage mit Japans Marktführer der Qualitätseiscreme, Haagen-Dazs, der bereits 80 Prozent Marktanteil sein Eigen nennt, aufnehmen. Nun, Qualitätseiscreme hat bekanntlich ihren Preis. So muss man dann genau 263 Yen aus seiner Geldbörse befördern um eine 120 ml Dose zu bekommen. Trotzdem kann ich Euch versichern, dass jede der Sorten ihr Geld wert ist. Der Suchtfaktor ist immens. Als erstes beglückte Kanebo uns mit den Geschmackssorten Kurogoma (schwarzer Sesam), Rum Feige, Ahorn Vanille und Erdbeere. Da ich dem Kurogoma-Geschmack in so ziemlich jeder Hinsicht verfallen bin, muss diese Sorte mein Favorit bleiben, dicht gefolgt von Rum Feige und auch die anderen beiden Geschmacksrichtungen sind nicht minder reichhaltig im Geschmack. Etwa ein halbes Jahr später setzte Kanebo nach und man durfte über die Kreation Champagner Rose staunen, wahrlich eine Eiscreme für den speziellen Moment. Dem war aber noch nicht genug, denn inzwischen sind auch noch die Sorten Kakao Mandel, Saure Beere, Mango Banane und Pfirsich Malve zu haben. Während man Sojaeiscreme bisher fast ausschließlich in Health Food Stores bekam, ist I-Veggie in mehreren großen Supermarktketten wie Queen’s Isetan, und Seibu und sogar in Filialen der Conbini-Kette Sankusu zu bekommen. Eine genaue Auflistung mit allen Geschäften, die I-Veggie Eiscreme führen, findet Ihr auf I-Veggies Homepage.

Homepage: http://www.i-veggie.com/

29.02.08

Sushi - すし

Jeder kennt und liebt Sushi. Das war nicht immer so, aber durch japanische Einwanderer in den USA, die zum Teil mit viel Fantasie ganz neue Eigenkreationen, wie die California-Roll erfanden, gewannen die kleinen Häppchen auch im Westen zunehmend an Bekanntheit und vor allem Beliebtheit. Die Auswahlmöglichkeiten an vegetarischen Varianten sind zwar etwas begrenzt, aber Sushi bedeutet nicht zwangsläufig immer Fisch. Deshalb lassen sich besonders mit den Maki, eine Sushiart, bei der eine Füllung und Reis fest von Nori umwickelt werden, mit etwas Kreativität viele vegane Köstlichkeiten zaubern. Für den Inalt der Maki kann man beispielsweise Gurke, Avocado, Spinat, Möhren, Daikon, Kürbis, Umeboshi, Natto, Tofu oder einfach nur Wasabi verwenden. Auch Inarizushi, bestehend aus kleinen gesüßten Taschen aus frittiertem Tofu (Aburaage), in die Sushireis gefüllt wird, sind eine gute Alternative. Man kann den Sushireis auch einfach in eine Schale geben und mit den Zutaten bestreuen oder vermischen, wenn man keine Lust auf das Rollen oder Reste übrig hat. Diese Form nennt sich dann Chirashizushi und wird bevorzugt zu Hause oder aus dem Bento gegessen.
Während in Deutschland Sushi immer noch etwas Besonderes darstellt und recht teuer ist und es sich daher besonders für größere Mengen lohnt diese selbst zu machen, sind in Japan Maki-Sushi und Inarzushi schon ab 100 Yen zu bekommen. Natürlich gibt es nach wie vor auch die teuren, sehr spezialisierten Sushi-Restaurants, aber fast überall wird es auch relativ preisgünstig verkauft. Ob an Take-Out-Ständen zum mitnehmen, in kleineren Läden zum sofort Essen oder in Supermärkten und Conbinis praktisch in der Bentobox, im Heimatland des Sushi müsst Ihr garantiert nicht lange danach suchen.
In letzter Zeit sind nicht nur in Japan immer öfter auch sogenannte Kaitenzushi-Restaurants vorzufinden. Sie werden manchmal auch Mawarizushi genannt, was nichts anderes bedeutet als „sich drehendes Sushi“. Man sitzt dabei an einem runden Tresen, an dem sich ein Laufband oder eine fließende Wasserrinne befindet, auf der die Teller mit den unterschiedlichen Sushisorten an den Gästen vorbei-routieren. Durch dieses praktische System kann man sich also einfach das nehmen, was man gerade essen will, ohne dabei aufzustehen oder eine Bestellung aufgeben zu müssen. Wenn das gewünschte Sushi nicht auf dem Laufband verfügbar ist, ist es natürlich auch möglich beim Personal zu ordern, das sich innerhalb des Thresenrings und in der Küche befindet um ständig für frischen Nachschub zu sorgen. Abgerechnet wird vor Verlassen des Restaurants vorne an der Kasse anhand der Anzahl der gestapelten Teller, die je nach Preis eine andere Farbe haben oder anderweitig entsprechend markiert sind.
Leider tendieren gerade die Kaitenzushi-Restaurants dazu fast ausschließlich Sushi mit Fisch anzubieten und die vegane Auswahl beschränkt sich meist auf Kappa-Maki (mit Gurke), Oshinko-Maki (mit eingelegtem Daikon), und Inarizushi. Manchmal gibt es auch Kanpyou-Maki (mit getrocknetem Kürbis) und Vegetarier können noch mit einem Tamago-Nigiri (mit Omelette) Vorlieb nehmen. Mein geliebtes Horensou- (mit Spinat) und Avocado-Maki z.b., das in Deutschland in jedem Sushi-Restaurant zu bekommen ist, habe ich in Japan leider vergeblich gesucht. Dies war übrigens die wenigen Male, die ich nicht in einem Kaitenzushi-Restaurant essen war nicht viel anders.
Wenn Ihr damit kein Problem habt, bestellt Euch die oben genannten Sorten einfach beim Personal, denn sie sind meistens nicht auf dem Laufband verfügbar. Ansonsten fragt einfach was für vegetarisches Sushi angeboten wird bzw. machbar ist. Vielleicht habt Ihr Glück und erwischt ein Restaurant mit kreativeren Mitarbeitern, die in der Lage sind auch einmal etwas über Ihren Standard-Sushi-Tellerrand hinauszuschauen.

Yakisoba - 焼きそば

Yakisoba sind gebratene Nudeln und ein beliebtes Alltagsessen. Sie werden oft auf Matsuri (Festivals) und überall dort, wo viele Menschen zusammen kommen und es genug Laufkundschaft gibt, an kleinen Essständen verkauft. Dort, wie auch in Restaurants, werden sie auf einem Teppan, einer großen, heißen Stahlplatte zubereitet. Man kann sie aber auch ganz einfach zu Hause in der Pfanne braten.




Ihr braucht dazu:

· 1 Packung Yakisoba-Nudeln
· 1 halbe Zwiebel
· 1 halbe Möhre
· etwas Kohl
· Sojasprossen (optional)
· Nori (optional)
· japanische Worcestersoße
· Mayonnaise
· Shouyu
· Öl zum Braten






Zubereitung:

1. Nudeln ein paar Minuten in heißem Wasser kochen. Danach in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
2. Die Zwiebel klein hacken, den Kohl in dünne Streifen und die Zwiebel in kleine Stücke schneiden.
3. Öl in eine Pfanne geben und erhitzen. Die zerhackte Zwiebel hineingeben und kurz anbraten. Danach das übrige Gemüse hinzugeben und unter Wenden etwas braten lassen bis es weich wird.
4. Die Nudeln mit in die Pfanne geben und alles gut durchmischen.
5. Worcestestersoße und Shouyu dazugeben und eventuell noch mit etwas Pfeffer abschmecken.
6. Alles noch ein paar Minuten braten lassen.
7. Zum Servieren nach Geschmack mit Mayonnaise garnieren.
Das Ganze kann noch mit etwas kleingeschnittenen oder zerkrümelten Nori (die es in beiden Formen
fertig zu kaufen gibt) abgerundet werden.

Anschaffungen und Tips:

Yakisoba-Nudeln werden in allen Supermärkten verkauft. Es handelt sich dabei nicht um Soba, wie der Name annehmen lassen würde, sondern um Nudeln aus Weizenmehl.
Vorsicht, in vielen Packungen ist bereits ein kleines Tütchen mit Yakisoba-Soße dabei, die jedoch Fisch enthält. Diese kann bei der Zubereitung natürlich auch einfach weggelassen werden, da sich aber der Kauf eines Produktes, das Extrakte aus totem Tier enthält, nicht empfielt, sucht am besten nach Packungen ohne Tütchen-Beigabe.

Eifreie, also vegane Mayonnaise bekommt man in Health Food Stores oder im Seiyu, das ist eine japanische Supermarktkette. Die Japaner lieben Mayonnaise und tunken gern so ziemlich alles in die weiße Pampe. Zuerst hatte ich ein wenig Vorbehalte gegen Nudeln mit Mayo, aber seitdem ich einmal diese Variante probiert habe, bin ich der Meinung, dass zu guten Yakisoba definitiv ein Mayonnaise-Topping gehört und esse sie sogar in Deutschland nur noch so.

Neujahrs-Mochi - お正月餅

Mochi sind runde Klebreisbällchen, welche in Japan besonders oft und gern zu Neujahr gegessen werden. Da ihr Genuss aber nicht unbedingt immer mit Neujahr verbunden sein muss und sie zudem eine schöne vegane Leckerei sind, zeige ich Euch hier im Folgenden eine der Zubereitungs- und Verzehrweisen zum Nachmachen.


1. Herdplatte erhitzen und die zunächst noch harten, eckigen Mochi auf einem speziellen Metallgerüst mit langem Stiel, das auf die Herdplatte gelegt wird, drapieren.
Die Mochi werden durch die Hitze zunächst weich und verlieren Ihre Form. Sie beginnen durch die Röstung außen hart zu werden und sich teilweise innen mit Luft zu füllen. Wenn sie schließlich rund und außen schön knusprig sind, nehmt Ihr das Metallgerüst samt Mochi von der Herdplatte und lasst das Ganze kurz ein wenig abkühlen.








2. Rührt in einer kleinen Schüssel mit Euren Essstäbchen eine Soße aus Shouyu und Zucker an, in die Ihr später die Mochi tunken könnt und stellt sie bereit. Serviert dazu die noch heißen Mochi auf einem Teller zusammen mit koreanischen oder kleingeschnittenen japanischen Nori.









3. Stecht nun fest mit beiden Essstäbchen in die Mitte des Mochis und brecht es, wie auf dem Bild zu sehen in zwei Hälften auseinander. Das ist nicht immer ganz einfach, da das Mochi außen sehr hart und in der Mitte sehr klebrig und zäh ist. Es ist also etwas Übung mit den Stäbchen erforderlich. Ihr könnt zur Not aber auch andere Mittel zu Hilfe nehmen, z.b. ein Messer.









4. Nun mit den Stäbchen ein Noriblatt aufnehmen, um das Mochistück legen, das ganze in die Soße tunken und ab in den Mund.
Itadakimasu!








Anschaffungen und Tips:

Vorgefertigte und getrocknete Mochi, die zur Zubereitung nur noch erhitzt werden müssen, sind in jedem japanischen Supermarkt zu haben. Sie sind weiß, rechteckig und sehr hart. Wenn Ihr im Geschäft denkt „Was hat die Seife hier in der Lebensmittelabteilung zu suchen?“, seid Ihr genau richtig!

Für die Nori empfehle ich koreanische Nori zu benutzen. Diese sind aufgrund ihrer stärkeren Röstung knackiger und da noch einmal extra gesalzen, würziger als japanische Nori und extrem schmackhaft.
Übrigens auch ein perfekter kleiner Snack für zwischendurch (als Alternative zur Chipstüte), da kalorienarm, aber nicht sehr füllend und eher als Gaumenfreude geeignet.

Das Metallgerüst, das auf die Herdplatte gelegt wird, nennt sich Kana-ami und wird in Japan des öfteren zum Rösten von Speisen verwendet. Es ist in allen gutsortierten 100 Yen Shops zu bekommen.


28.02.08

Dango - 団子

Dango ist eigentlich einfach nur das japanische Wort für Kloß bzw. für Klöße. Damit können alle möglichen Klöße gemeint sein. Am verbreitetsten unter ihnen ist jedoch eine Form von Wagashi (traditionelle japanische Süßigkeiten), die aus weichen Mochi (runde Klebreisbällchen) besteht und unterschiedlich zubereitet wird. Sie werden oft auf einem langen Holz- oder Bambusspieß aufgespießt verkauft und gegessen.
Klassische Wagashi sind in vielen Fällen vegan. In den meisten Stadtteilen Tokyos gibt es kleine Wagashi-Läden, in denen die Süßigkeiten traditionell von Hand hergestellt werden und daher manchmal recht teuer sind. Ich empfehle Euch aber in jedem Fall Wagashi einmal zu probieren wenn Ihr in Japan seid. Am besten schmecken sie natürlich zu einer Tasse grünem Tee, da sie sehr süß sind und so den etwas bitteren Geschmack des Tees ausgleichen. Deshalb stammen Wagashi ursprünglich auch aus der Sadou (Teezeremonie), in der sie auch heute noch oft zum Tee genossen werden. Sind Euch die Wagashi in den traditionellen Geschäften zu kostspielig, könnt Ihr manche Formen auch abgepackt in japanischen Supermärkten und sogar Conbinis finden. Ziemlich beliebt und auch mein persönlicher Favorit sind z.b. Mitarashi-Dango, bei denen die Mochi zuerst geröstet und dann mit einer süßen, klebrigen, aus Shouyu, Zucker und Stärke bestehenden Soße bestrichen werden. Sie kommen ursprünglich aus Kyoto und werden auch oft auf Festivals verkauft. Ihr erkennt sie leicht an ihrem Glanz und der goldbraunen Farbe. Manchmal wird bei der Herstellung etwas Ei beigemischt. Wenn Ihr vegan seid, müsst Ihr also eventuell ein bisschen suchen und Inhaltslisten vergleichen.
Meine bisher köstlichsten Mitarashi-Dango habe ich in Kamakura (einer historischen Stadt ungefähr eine Stunde mit dem Zug von Tokyo entfernt und beliebtes Ausflugsziel für Einheimische sowie Touristen gleichermaßen) auf einer Straße gegessen, in der sich viele kleine traditionelle Läden befanden, die draußen ganz frische und teilweise noch warme Wagashi und Senbei verkauften. Der Geschmack war wirklich überragend und nichts im Vergleich zu den Mitarashi-Dango, die man im Supermarkt bekommt. Wenn Ihr einmal nach Kamakura kommen solltet, lasst Euch diese Gaumenfreude auf keinen Fall entgehen.

Misosuppe - 味噌汁

Die Misosuppe ist ein fester Bestandteil eines jeden traditionellen Frühstücks in Japan und wird bei diesem meist zusammen mit einer Schüssel weißem Reis gereicht. Auch bei Hauptspeisen wird sie oft als Beilage gegessen und ist somit nicht aus der japanischen Küche wegzudenken. Allerdings besteht die Basis der Suppe normalerweise immer aus Dashi, es sei denn Ihr esst in einem rein vegetarischem Restaurant. Dort wird oftmals eine Dashi, die aus Algen hergestellt wurde (Konbu-Dashi) als Grundlage verwendet.
Zutaten, die oft in eine Misosuppe kommen sind Tofu, Wakame, Frühlingszwiebeln, Lauch und Shiitake.
Da eine Misosuppe ein guter Start in den Tag und zudem auch noch sehr gesund (enthält z.b. viel Vitamin B12) ist, möchte ich Euch das Rezept einer einfachen veganen Variante nicht vorenthalten.



Ihr braucht:

· Misopaste (rot oder hell)
· Konbu-Dashi oder Gemüsebrühe
· 1 Block Seidentofu
· 1 Bund frische Frühlingszwiebeln









Zubereitung:

1. Konbu-Dashi oder Gemüsebrühe anrichten und erhitzen.
2. Knapp 2 Esslöffel der Misopaste hineingeben und gut verrühren. Da Miso leicht klumpt und nicht sehr löslich ist, könnt Ihr die Paste entweder vorher in einem gesondertem Behälter mit etwas Brühe anrühren oder Ihr haltet einen Esslöffel mit der Paste in den Kochtopf und löst sie mit zwei Essstäbchen und lockernden Bewegungen auf.
Nachdem die Misopaste in der Brühe angerührt ist, das ganze nicht mehr zum Kochen bringen, da sonst der Geschmack verloren geht und die Suppe säuerlich wird.
3. Den Block Seidentofu (für 3 Portionen reicht ein halber Block) vorsichtig in Würfel schneiden und in die Suppe geben. Kurz erhitzen lassen und nicht mehr umrühren, da speziell Seidentofu sehr zerbrechlich ist.
4. Frühlingszwiebeln in kleine Ringe schneiden.
5. Die Suppe in eine kleine Suppenschüssel füllen und mit den Frühlingszwiebeln garnieren.

Anschaffungen und Tips:

Wenn irgendwie zur Hand, empfiehlt es sich Konbu-Dashi zu verwenden, da diese eher mild ist und den charakteristischen Miso-Geschmack nicht untergräbt. Bei einer Zubereitung mit Gemüsebrühe kann es schnell passieren, dass die Suppe zu stark bzw. zu salzig wird. Deshalb bei der Menge des Gemüsebrühpulvers sehr sparsam sein.

Misopaste gibt es als Akamiso (rot) oder Shiromiso (hell) zu kaufen. Wählt je nachdem ob Ihr eher eine milde (Shiromiso) oder lieber eine kräftige, würzigere (Akamiso) Misosuppe haben möchtet. Ihr könnt beide Pasten auch beliebig miteinander kombinieren.
Achtet beim Kauf unbedingt auf die Inhaltsliste, da nicht wenige Misopasten Fischextrakt enthalten!

Wakame bekommt Ihr in japanischen Geschäften unter anderem auch als kleine Suppenalgen, die sehr praktisch sind und die Ihr, ohne sie vorher lange einweichen zu müssen, einfach am Anfang mit in die Brühe gebt und sie mitkochen lässt oder ein paar Minuten vor dem Servieren in die fertige Suppe. Rührt dann ein paar Mal mit dem Stäbchen um, damit die getrockneten, eingerollten Algen sich „öffnen“ können.

Rouran

Restaurants mit chinesisch-taiwanesischer Küche, die sich auf vegetarisches Essen spezialisiert haben, bieten oft eine fantastische Auswahl an Fake-Meat-Gerichten auf der Basis von Soja oder Gluten an. So auch das Rouran in Ikebukuro. Hier gibt es eine breitgefächerte Auswahl an Speisen wie Tonkatsu und Rindergeschnetzeltem, ja sogar Fischgerichte sind auf der Karte zu finden, und das alles ohne die Beigabe von totem Tier! Eine Zeitlang dachte ich, dass es sich bei dem Rouran um ein rein vegetarisches Restaurant handeln würde, bis ich die Karte eines Tages umdrehte und bemerkte, dass auf der anderen Seite das nicht vegetarische Menü abgedruckt ist. Es gibt tatsächlich von jedem Gericht eine vegetarische Variante und durch die Übersichtlichkeit und die Tatsache, dass angenehmerweise alles auch ins Englische übersetzt ist, kommt man nicht in die Verlegenheit versehentlich etwas Falsches zu bestellen.
Umso erstaunlicher ist es wie gut das Personal im Rouran die vegetarische Kochkunst beherrscht. Das Tonkatsu-Set ist sehr lecker und besonders überzeugen können auch die Ramen, die eine wahre Seltenheit darstellen, denn mir ist bis jetzt kein anderes Restaurant in Tokyo bekannt, in dem man sich an veganen Ramen erfreuen könnte. Dies ist auch der Grund warum ich mich bei meiner Bestellung hier nie zwischen dem Tonkatsu-Set und den Ramen entscheiden kann. Wenn Ihr die Chance habt, probiert am besten beides! Alle Gerichte der vegetarischen Karte sind im Normalfall vegan, vergesst aber trotzdem nicht der Bedienung zu sagen, dass Ihr Euer Essen ohne Ei zubereitet haben wollt, damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.

Das Rouran ist eventuell nicht ganz einfach zu finden, zumal das Restaurant keine Homepage unterhält, auf der sich eine Karte finden lassen würde. Es ist also zu empfehlen beim ersten Besuch einen Ortskundigen mitzunehmen oder die genaue Lage vorher auf einem Stadtplan nachzuschauen.
Ganz wichtig ist, dass Ihr von der JR-Ikebukuro Station nicht den Osttausgang nehmt, der zur Sunshine-douri etc. führt, sondern den Westausgang! Von dort aus müsste das Restaurant in c.a. 5-10 Minuten Fußweg zu erreichen sein.
Ein Besuch in Ikebukuro lohnt sich im Übrigen immer. Ausgehend von der Ostseite des Bahnhofs gibt es allerlei zu entdecken, z.b. mehrere Kinos, ein Sega-Gamcenter, einen großen Sanrio-Shop mit zwei Stockwerken, ein Shopping Center namens Sunshine City mit vielen Geschäften, jede Menge Anime- und Mangaläden und natürlich das leuchtend blaue 60 Sunshine, ein gigantischer, 60 Stockwerke hoher Wolkenkratzer, von dem man eine atemberaubende Aussicht auf ganz Tokyo hat.

Öffnungszeiten: täglich 11.00 – 22.00 Uhr.


Rouran
Ikebukuro Biru 1F
Nishi-Ikebukuro 2-39-8
Toshima-ku

Tel: 03-3984-4981

27.02.08

Natural House

Ihr habt Euch sicher schon gefragt, ob es in Japan so etwas wie Reformhäuser oder Bioläden gibt, in denen Ihr Euren alltäglichen Bedarf an vegan/ vegetarischen Lebensmitteln für zu Hause decken könnt. Die gute Nachricht ist, es gibt eine Reihe an sogenannten „Health Food Stores“ (natürlich in ihrer Anzahl verschwindend gering im Vergleich zu Deutschland oder anderen Ländern), und sogar eine Kette namens Natural House mit insgesamt 15 Läden in Tokyo.
Die schlechte Nachricht ist, dass Ihr nicht davon ausgehen könnt auch nur ein annähernd so großes oder ähnliches speziell an eine vegan/ vegetarische Kundschaft ausgerichtetes Nahrungsmittelsortiment vorzufinden. Im Gegenteil werdet Ihr bei Eurem ersten Besuch wahrscheinlich mittelmäßig bis schwer enttäuscht sein. Das Personal in japanischen Health Food Stores kann normalerweise, wie überall in diesem Land, mitnichten etwas mit dem Begriff „vegan“ anfangen. So seid Ihr beim Inhaltlistenwälzen einmal wieder auf Eure (hoffentlich vorhandenen) Kanjikenntnisse angewiesen.
Health Food Stores zielen in allererster Linie auf ein Publikum ab, das sich gesundheitsbewusst und von Bio-Produkten ernähren möchte. Deshalb ist die Suche nach Produkten wie z.b. veganem Brotaufstrich, Nutella, Sojasahne oder Käseersatz leider vergebene Liebesmüh. Ich habe nach monatelanger Suche in der größten Filiale von Natural House in Aoyama einen einzigen Käse gefunden, der mit „vegetarian cheese“ beschriftet war. Doch meine Freude währte nur kurz, da dieser laut Inhaltsliste hinten auf der Packung Milch beinhaltete. „Nur ein ganz klein wenig für das Aroma“, wie mir ein Mitarbeiter wie selbstverständlich mitteilte...
Kommen wir aber zu den Produkten, für die sich ein Besuch im Natural House lohnt oder sogar notwendig ist. Es gibt hier vegane Instant-Ramen, die Ihr in normalen Geschäften vergeblich suchen könnt. Auch Sojaeiscreme und veganes Brot sind hier zu bekommen. Ich habe außerdem gelesen, dass man ab und zu sogar veganes Gebäck oder eine veganes Bento ergattern kann, wenn man Glück hat. Und ganz wichtig, man kann sich im Natural House vegane Margarine bestellen, leider muss man dabei eine ganze Woche Lieferzeit in Kauf nehmen. Vegetarier werden sich über eine Sorte vegetarische Wurst, sowie verschiedene Burger-Alternativen freuen können. Ein Nachteil sind natürlich die überhöhten Preise, wie man sie zum Teil in Deutschland auch aus den Reformhäusern gewohnt ist. Trotzdem führt wohl für viele Vegetarier und die meisten Veganer, die sich länger als nur für einen Urlaub in Japan aufhalten, an einem gelegentlichem Besuch im nächsten Health Food Store kein Weg vorbei.

Öffnungszeiten: je nach Filiale unterschiedlich. Schaut auf der Homepage nach!

Homepage: http://www.naturalhouse.co.jp/

Natural House
Kitazawa 2-26-3
Sentagaya-ku

Tel: 03-3465-8556

Nataraj

Für all Diejenigen, die indisches Essen mögen und denen die obligatorische Fragestunde nach den Inhaltsstoffen in Onmivore-Restaurants auf die Nerven geht, habe ich eine gute Nachricht. Es gibt in Tokyo eine rein vegetarische indische Restaurantkette namens Nataraj, die in Ogikubo, Ginza, und Aoyama vertreten ist.
Im Nataraj, dessen Betreiber Ihre Gerichte auch selbst als „Kunst“ bezeichnen, wird ausschließlich mit Gemüse, Hülsenfrüchten, Soja, Käse und original aus Indien importierten Gewürzen gekocht.
Allein 10 verschiedene vegetarische Curries locken zum Verzehr, unter anderem ein Shiitake-Tofu-Curry, ein Linsen-Spinat Curry oder ein Curry mit Sojachunks. Letzteres, das vegane Nataraj-Curry, habe ich einmal in der Filiale in Ogikubo gegessen. Das Curry war außerordentlich scharf, aber sehr gut. Auf der Speisekarte ist der jeweilige Schärfegrad bei den Gerichten mit angegeben, so dass Personen, denen sich allein schon beim Wort „Curry“ der Magen zusammenzieht, auf etwas Milderes ausweichen können, z.b. auf ein Kürbis-Curry, ein Tandoori oder eine Tomaten-Kokos-Suppe.
Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass im Nataraj auf eine gesunde und ausgewogene Speiseauswahl geachtet wird. So wird neben Nan und normalem Reis auch Genmai (brauner Reis) angeboten, was für ein indisches Restaurant eher ungewöhnlich ist.
Ein normales Essen im Nataraj ist gewöhnlich etwas teurer (Nan bzw. Reis muss hier extra geordert werden) als in den nicht explizit vegetarisch indischen Restaurants in Tokyo. Für Jemanden, der Geld sparen möchte, empfehle ich daher zur Lunch-Zeit (täglich bis 14.30 Uhr außer an Samstagen, Sonn- und Feiertagen) hinzugehen und sich am Buffet oder an einem Lunch-Set zu erfreuen. Beides ist schon für c.a. 1000 Yen zu bekommen und folglich verhältnismäßig preisgünstig.
Das Nataraj in Ogikubo ist in nur 2 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Ogikubo der JR-Chuo-Linie zu erreichen. Für die Adressen der anderen beiden Filialen, schaut bitte auf die Homepage, die erfreulicherweise eine Version komplett auf englisch besitzt.

Öffnungszeiten: täglich von 11.30 bis 23.00 Uhr.

Homepage: http://www.nataraj.co.jp/

Nataraj
Hukamura Sankyou Biru B1F
5-30-6 Ogikubo
Suginami-ku

Tel: 03-3398-5108

26.02.08

Oden - おでん

Kennt Ihr Oden, eine Art Suppe, in der unter anderem frittierter Tofu und andere Zutaten drin herumschwimmen und die besonders im Winter oft in den Cobinis vorne an der Kasse verkauft wird?
Ich, als große Liebhaberin von Suppen und warmen Speisen, kann jedenfalls nie daran vorbei gehen ohne Hunger zu bekommen. Da aber als Basis jedes Odens definitiv Dashi verwendet wird, hilft alles nichts, außer es sich zu Hause selbst zu kochen!
Oden wird gerne als Eintopf gegessen, ursprünglich mit verschiedenen Sorten von Fischkuchen, manchmal auch Fleisch und (gekochten) Eiern. Da die Zutaten für einen Oden jedoch nicht festgelegt sind, lasst einfach Eure Phantasie etwas spielen und gebt nach Belieben und Geschmack das hinzu, was Ihr gerade zur Hand habt. Gängige vegane Zutaten sind z.b. Aburage, Atsuage, Daikon, Kartoffeln, Karotten, Shiitake, Wakame und Konnyaku. Getunkt werden die Zutaten aus dem Oden dann gern in Karashi (scharfen Senf), Miso oder einfach nur Shouyu, bevor sie in den Mund befördert werden.

Hier ein Rezept für ein relativ schnell gemachtes Abendessen, bestehend aus einem sehr simplen Oden, Spinat und Reis mit Pilzen.




Die genauen Zutaten:

. Atsuage
. Aburage
· Gemüsebrühe oder Konbu-Dashi
· Ein Bündel frischer Spinat
· Kurogoma (schwarzer Sesam)
· Shirogoma (weißer Sesam)
· Eine Tasse Reis
· Japanische Pilze
· Shouyu (Sojasoße)



Anschaffungen und Tips:

Atsuage (frittierten Tofu) bekommt Ihr in jedem Supermarkt in den unterschiedlichsten Formen. Ob rund, dreieckig, würfelförmig oder als Atsuage, haltet einfach einmal danach Ausschau. Vorsicht ist jedoch, wie immer, bei den Inhaltsstoffen gegeben, da es wirklich Hersteller gibt, die anscheinend meinen, dass Fisch im Tofu eine unglaublich gute Idee ist.

Was ich in Japan manchmal vermisse, ist Tiefkühlspinat, besonders in seiner vorportionierten und gewürzten Form, eignet er sich doch perfekt für Curry, Füllungen, sowie Pastasoßen und ist einfach praktisch. In Japan gibt es jedoch nur frischen Spinat in Bündeln zu kaufen, welcher jedoch auch nicht zu verachten ist und einige Vorteile hat. So ist er sehr gesund und kann aufgrund seines Eigengeschmacks gut einfach nur pur oder getunkt in ein wenig Sojasoße gegessen werden.

Gemüsebrühe ist in Japan relativ schwer zu bekommen. In ihrer uns bekannten Form im üblichen Handel nicht erhältlich, müsst Ihr mit Brühwürfeln vorlieb nehmen, die es auch nur in ausgewählten Supermärkten gibt. Wenn Ihr auf Anhieb keine findet, nehmt statt dessen einfach Konbu-Dashi, die es überall als Instantpulver zu kaufen gibt. Für einen etwas kräftigeren Suppengeschmack könnt Ihr dann noch etwas Shouyu hinzugeben.

Zubereitung:

Den schwarzen Sesam (beliebig viel) unter den Reis mischen und das ganze ab in den Reiskocher.
In der Zwischenzeit nun den Spinat gut waschen, mit einem Hochou in dünne Streifen schneiden und c.a. 10 Minuten in heißem Wasser kochen lassen.
Die Gemüse- oder Konbubrühe anrichten und zum Kochen bringen. Die Atsuage-Stücke einfach hinein geben und das ganze ebenfalls gute 10 Minuten köcheln lassen, damit der Atsuage den Geschmack der Suppe annimmt. Je nachdem ob Ihr vorhabt die Brühe anschließend zu trinken oder nicht, kann sie mehr oder weniger stark sein.
Ist der Spinat fertiggekocht, das Kochwasser abgießen und gut abtropfen lassen. Den Shirogoma kurz in einer heißen Pfanne anrösten und über den Spinat geben. Dazu Shouyu zum Tunken bereit stellen.
Mittlerweile müsste auch der Reis fertig sein. Diesen einfach nur in eine Schüssel geben und mit den Pilzen garnieren. Fertig!

24.02.08

Dotour - ドトール

Obwohl ich weder eine große Freundin von marktdominierenden Ketten, noch leidenschaftliche Kaffeetrinkerin bin, muss ich mich dennoch als riesigen Dotour-Fan outen!
Dotour ist mit 1400 Filialen die größte Coffeeshopkette Japans und, seit den 70er Jahren operierend, auch die älteste. Das Konzept ist bereits von Starbucks bekannt: Man wird nicht bedient, sondern bestellt sich vorne am Counter seinen Kaffee, bezahlt und sucht sich einen Platz; soweit nichts Neues.
Das Innendesign ist, wie bei den meisten Coffeshopketten, überall relativ ähnlich. Warme Brauntöne dominieren und laden zum Entspannen ein. Ich habe hier schon viele angenehme Stunden verbracht, meine Hausaufgaben für die Uni erledigt oder bin einfach nur meinen Gedanken nachgehangen.
Kommen wir aber zum Angebot. Natürlich gibt es alle üblichen Kaffeesorten (Cappuccino, Mocha , Espresso, Latte Macchiato etc.), ein paar Fruchtsäfte (Orangen-, Grapefruit- oder Gemüsesaft), an Snacks für Vegetarier eine hübsche kleine Auswahl an Kuchen (z.b. den Strawberry Short Cake) oder ein Cheddar-Käsetoast-Sandwich und für den veganen Kaffeeliebhaber einen absolut vorzüglichen Ice Latte mit Sojamilch. Ich weiß nicht was die in den Kaffee tun, aber ich bin definitiv hochgradig süchtig nach dem Zeug! Natürlich kann man seinen Eiskaffee auch pur genießen wenn man auf schwarzen Kaffe steht. Zum Süßen wird in Japan meist eine Art Syrup verwendet, der wie Kaffeesahne in kleine runde Plastikbehälter gefüllt ist und den man sich am Counter selbst mitnehmen kann.
Alle Kaffeesorten, die hier mit Milch angeboten werden, sind auf der Karte auch als Sojamilchvariante gelistet oder können auf Wunsch vegan zubereitet werden. Neu im Sortiment sind ein Brown Sugar- und ein Macha-Latte, letzteren gibt es auch als Eiskaffe-Version und ich kann es kaum erwarten diesen auszutesten! Jeder Kaffee kostet c.a. 200 - 300 Yen, was ein guter Preis ist, wie ich finde, jedenfalls billiger als Starbucks!
Auf der Homepage kann man sich mit der Allergikertabelle selbst über die Inhaltsstoffe der einzelnen Getränke und Speisen informieren, was definitiv eine gute Sache ist und lästiges Nachfragen erspart.

Öffnungszeiten: von Filiale zu Filiale unterschiedlich. Schaut auf der Homepage nach!

Homepage: http://www.doutor.co.jp/dcs

Dotour -ドトール
Asahi Shinjuku Biru 1F
Nishi-Shinjuku 1-13-8
Shinjuku-ku


Tel: 03-33-45-9668

DONA - ドナ

Aufgrund fehlender vegetarischer Alternativen japanischen Essens (es wird beim Kochen fast immer Dashi bzw. andere Fischprodukte verwendet) sind Vegetarier/Veganer in Japan, besonders beim Speisen außerhalb der eigenen vier Wände, oft auf Youshoku (europäisches bzw. westliches Essen) angewiesen.
Neben den typischen Fastfoodketten wie McMurder und Co sind Pastarestaurants (Spaghetti-ya) inzwischen die verbreiteteste und sicher auch beliebteste Form westlicher Esskultur in Japan, was sicher nicht zuletzt auch mit der Vorliebe der Japaner für Nudelgerichte wie Ramen und Soba zusammenhängt. So wurden viele Spaghettige- richte „japanisiert“, z.b. durch das Hinzufügen von Nori oder Sojasoße und so manch Japaner isst seine Spaghetti auch schon mal mit Stäbchen, was uns Europäer etwas verwundert den Kopf schütteln lässt. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass andere Gerichte der italienischen Küche noch eher selten auf den Speisekarten zu finden sind. Die bei uns so beliebte Pizza z.b., in Deutschland und den USA inzwischen Junk Food Nr.1, ist in Japan immer noch ein bisschen etwas besonderes und vergleichsweise oft ziemlich teuer. Trotzdem werden in vielen italienischen Restaurants zunehmend auch andere Speisen angeboten, wie Risotto, Penne oder Lasagne und hin und wieder ist auch die ein oder andere Pizza zu finden, von der meist mindestens eine vegetarische Variation dabei ist. Da Pastarestaurants in Toyko inzwischen an fast jeder Ecke zu finden sind und daher besonders für Kurzzeitbesucher oft der Retter in der Not auf der Suche nach etwas Vertrautem und Essbarem sind, möchte ich Euch hier eine Reihe davon vorstellen.

Mit Abstand mein persönlicher Favorit ist die Restaurantkette DONA, die 27 Filialen in ganz Tokyo unterhält. Was mir immer wieder positiv an DONA auffällt ist, dass hier nicht mit Gemüse und anderen Zutaten gespart wird und man wie in manch anderem Restaurant seine Gemüsestückchen buchstäblich in der Soße suchen muss. Außerdem sind die Portionen hier nicht so winzig wie oft in Japan üblich. Für moderate 700 Yen bekommt man einen recht großen Teller und wenn man wirklich einen Riesenhunger und Sorge haben sollte davon nicht satt zu werden, kann man für 100 Yen Zuschlag eine Oomori (extragroße Portion) ordern, die garantiert jeden noch so großen Hunger still.
Natürlich gibt es hier die üblichen Peperonchino auf der Karte. Die restlichen Spaghettigerichte enthalten zumeist Speck, Schinken oder Fisch. Das Menü ist auf japanisch und zwar mit reichlich sehr apetitanregenden Bildern versehen, jedoch täuschen manche Fotos und Beschreibungen über den Inhalt nichtvegetarischer Inhaltsstoffe hinweg. Fragt in jedem Fall bei Eurer Bestellung genau nach. Das sollte Euch jedoch nicht abhalten hier zu essen und einfach eine vegetarische Variante zu verlangen. Bei DONA ist das kein Problem und ich habe hier noch nie böse Überraschungen erlebt.
Wärmstens empfehlen kann ich Euch die Spaghetti mit Yasai-batake- Tomatensoße. Sagt einfach, dass Ihr Eure Pasta „beekon nashi de“ (ohne Speck) haben wollt und Ihr bekommt wirklich superbe Spaghetti mit köstlicher Tomatensoße, ganzen Brokkoli, Auberginescheiben und verschiedenen Pilzen serviert. Frischen Parmesankäse und Tobasco könnt Ihr Euch selbst nehmen so viel Ihr wollt, ich habe mir immer meine eigene vegane Parmesanalternative von zu Hause mitgenommen.
Die Yasai-batake-Spaghetti konnte ich ohne Probleme mehrmals die Woche essen, ohne, dass ich sie je leid geworden bin. Vielmehr vermisse ich die Pasta bei DONA in Deutschland zuweilen sogar, denn so lecker wie dort bekomme ich sie zu Hause selbst einfach nicht hin!
Ich schreibe Euch hier einfach mal die Adresse von einer der Shinjuku-Filialen auf, sie ist vom Ostausgang der Shinjuku-Sation in nur 3 Minuten zu Fuss zu erreichen. Die Adressen der anderen Filialen findet Ihr auf japanisch auf DONAs Homepage.

Öffnungszeiten: je nach Filiale unterschiedlich. Schaut am besten auf der Homepage nach.

Homepage: http://www.towafood-net.co.jp/spaghettiya/index.htm

DONA - ドナ
Touwa Biru 1F
3-21-3 Shinjuku
Shinjuku-ku
Tel: 03-3352-4176

23.02.08

Vie de France

Könnt Ihr Euch noch an die ersten Bäckereien erinnern, die in den 90er Jahren anfingen in ihrem Laden Kaffee anzubieten und ihre Backstuben mit Stühlen und kleinen Tischen auszustatteten, so dass man sein Frühstück oder Snack auch gemütlich im Sitzen einnehmen konnte?
In Japan war das erste Bäckereiunternehmen, das in seine Geschäfte kleine Cafes integrierte Vie de France. Bei diesem Betrieb handelt es sich eigentlich um ein Backunternehmen aus den USA, das in den 70er Jahren auf die Idee gekommen war die einheimischen Bevölkerung mit mehr oder weniger authentischer europäischer Qualitätsbackware zu versorgen. 1991 wurde die Firma schließlich von Yamazaki angekauft, einer der größten Großbäckereien Japans mit über 22 Fabriken im Land. Aus Vie de France wurde Vie de France Yamazaki Inc., man behielt jedoch den Namen Vie de France bei, da der japanische Name nicht so ganz zu dem französischen Konzept passte. Heute sind die Vie de France Bäckerei-Cafes über ganz Japan verteilt, aktuell 180 an der Zahl, davon fast 50 allein im Raum Tokyo.
In Shinjuku gibt es gleich mehrere Läden der Kette, eines davon recht günstig gelegen, im zweiten Kellergeschosses des Lumine 1, einem Kaufhaus, das sich direkt am bzw. im Shinjuku-Bahnhof befindet.
Neben französischem Backsortiment wie Crossaints und weißem Brot, werden hier natürlich auch das übliche Melonpan, Currypan usw. verkauft. Was wäre eine Bäckerei in Japan ohne sie?
Vegetarisches Gebäck gibt es hier eine ganze Menge, z.b. Kuchen und andere kleine Snacks. Achtet aber ein wenig auf die Inhaltsstoffe, denn in Japan versieht man das Innere von unschuldig aussehndem Gebäck auch gerne mit totem Tier, wie Würstchen oder Speck.
Für sich vegan ernährende Menschen sieht es wie immer in japanischen Bäckereien eher düster aus. Wenn Ihr Glück habt, könnt Ihr vielleicht einen Blueberry Bagel oder ein Baguette ergattern. Aber das Gute an Vie de France und auch der Grund warum ich überhaupt über diese Ladenkette berichte, ist, dass Ihr Euch hier auch einen guten Kaffee mit Sojamilch zubereiten lassen könnt, z.b. einen heißen oder kalten Soja-Latte Macchiato. Der Himmel auf Erden sind allerdings die Sojamilchshakes, die es hier gibt. Obwohl der Kiwi-Shake schon fast einen Oscar verdient hätte, schlägt der Kurogoma-Shake diesen geschmacklich noch um Längen und macht wirklich süchtig! Beide sind in ihrer Konsistenz unglaublich cremig und da gekühlt dabei trotzdem sehr erfrischend. Ein super Sommergetränk und für 350 Yen auch nicht übertrieben teuer.
Ich habe gelesen, dass es bei Vie de France jetzt auch einen Kuroguma-Bananen-Sojashake geben soll. Ob dieser allerdings die anderen Geschmacksorten abgelöst hat und das Angebot von Season zu Season wechselt, konnte ich leider noch nicht herausfinden, da auf der offiziellen Homepage keine Getränkekarte zu finden ist. Falls Ihr aktuelle Infos habt, lasst es mich bitte wissen!
Öffnungszeiten: Täglich von 8.00 – 22.00 Uhr. Die meisten anderen Filialen von Vie de France haben von 7.00 – 21.00 Uhr geöffnet und einige wenige haben Sonntags und an Feiertagen geschlossen.

Homepage: http://www.viedefrance.co.jp/

Vie de France
Lumine 1 B2F
1-1-5 Shinjuku
Shinjuku-ku

22.02.08

Chaya

Shinjuku wird oft nicht nur das „Herz Tokyos“ genannt, der Shinjuku-Bahnhof weist zudem auch das höchste Passagieraufkommen der Welt auf und ist dementsprechend großflächig. Kein Tourist wird an einer Stepvisite in Shinjuku vorbeikommen, aber während es für den (all)gemeinen Omnivore in diesem Amüsierdistrikt nur so von Restaurants, Yakitori-Läden und Fressbuden wimmelt, fragt sich der hoffnungslos in riesigen Hochhausschluchten, Neonschildergewirr und immensen Menschenmassen verlorene vegane/vegetarische Besucher: „Wo um alles in der Welt bekomme ich hier etwas vernünftiges zu essen?“.
Wenn Ihr ruhig etwas mehr für ein Essen auszugeben bereit seid oder in Begleitung und einfach einmal „schön“ essen gehen wollt, ist das Chaya im Zetrum Shinjukus sicher keine schlechte Wahl.
Das Chaya ist ein makrobiotisches Restaurant in französischem Stil, in dem gesunde Ernährung groß geschrieben wird. Gemäß der Lehre der Makrobiotik wird hier ausschließlich mit Bio-Gemüse gekocht und auf die Verwendung von Fleisch, Milchprodukten, Ei, sowie weißen Zucker verzichtet, jedoch sind einige Fischgerichte auf der Speisekarte zu finden. Nichtsdestotrotz gibt es hier keine geringe Auswahl an vegetarischem und veganem Essen. Zu finden sind im Angebot viel Gemüse, Reis, Salat, Sojaprodukte, aber auch Nudel- und Currygerichte. Außerdem gibt es verschiedene vegane Desserts.
Ich habe hier einmal ein Menü gegessen, das aus einer Art Gemüse-Hacksteack und verschiedenen Beilagen bestand. Leider war dieses Gericht nicht so ganz nach meinem Geschmack. Das „Hacksteak“ war sehr weich in seiner Konsistenz und die Beilagen schmeckten zwar ziemlich frisch und leicht, aber waren nicht sehr außergewöhnlich zubereitet. Kein schlechtes Essen und sicherlich sehr gesund, aber für den Preis hatte ich einfach ein bisschen mehr erwartet. Das Chaya ist nämlich eher ein et- was „schickeres“ Restaurant. Deshalb muss man für das Lunch-Set schon so um die 2000-3000 Yen einrechnen und ein gutes Dinner kann auch mal bis zu 5000 Yen kosten.
Folglich ist das Lokal eher für besondere Anlässe geeignet oder um sich zum Essen einladen zu lassen.
Wenn Ihr nicht viel Geld in der Tasche habt und trotzdem einmal alleine hingehen möchtet um das Angebot zu probieren oder nur eine Kleinigkeit zu Euch nehmen wollt, empfehle ich Euch folgendes:
Bestellt das Fake-Rindfleisch von der Vorspeisenkarte. Das ist wirklich köstlich und gibt es bereits für 500 Yen. Es wird zusammen mit einer leckeren Tomatensoße zum Tunken gereicht und ist ohne Übertreibung mit das beste Fake-Meat, das ich je gegessen habe.
Falls Euch danach noch nach einem Nachtisch ist, könnt Ihr aus einer Auswahl an unterschiedlichen veganen Kuchen wählen. Der Strawberry-Shortcake ist sehr gut, wenn auch leider etwas klein für 500 Yen. Mit dieser Auswahl bekommt Ihr für knapp 1000 Yen eine schmackhafte Kostprobe, Euer Magen ist erst einmal gefüllt und Eure Geschmacksnerven auch befriedigt.
Reservieren ist je nach Zeitpunkt empfohlen, da es besonders an Feiertagen und Wochenenden schon einmal zu etwas Wartezeit kommen kann und Ihr solange auf den bereitgestellten Stühlen draußen Platz nehmen müsst, bis ein Tisch frei wird.
Innen ist das Chaya hell, lichtdurchflutet und farblich in schlichtem schwarz-weiss gehalten. Für die Langeweile liegen jede Menge makrobiotischer und vegetarischer Kochbücher bereit oder Ihr könnt Euch die Produkte ansehen, die auch im Shop verkauft werden und auf einem Tisch ausgestellt sind.
Neben dem Restaurant unterhält das Chaya auch noch einen vergleichsweise günstigeren Take Out-Stand namens M-Deli im Untergeschoss des Isetan, sowie ein Cafe und Deli in Yurakucho und zwei Cafes und Shops in der Präfektur Kanagawa (eines davon in Yokohama), da dort ihr Hauptsitz liegt.
Vom Ostausgang der Shinjuku JR-Station ist das Chaya relativ einfach zu finden. Kommt Ihr über die Treppen nach oben draußen, liegt das große ALTA-Kaufhaus mit dem nicht zu übersehenden, flimmernden Bildschirm genau vor Euch. Geht Ihr nun über die Ampel und steht direkt vor dem Eingang des ALTA, geht Ihr nach rechts, einfach immer die große Hauptstrasse geradeaus entlang, bis Ihr nach c.a. 5 Minuten auf der rechten Seite das Isetan-Kaufhaus seht. Dann den Aufzug in den siebten Stock nehmen und nach dem Eingang suchen.

Öffnungszeiten: Täglich 11.00 – 22.00 Uhr.

Homepage: http://www.chayam.jp/restaurant/shinjuku.html

Chaya
Isetan Honkan 7F
3-14-1 Shinjuku
Shinjuku-ku
Tel: 03-3357-0014

21.02.08

Healthy Kan - ヘルシー舘

Nachdem ich gehört hatte, dass es in Ichigaya, wo ich mich je- den Tag aufhielt, ein vegetarisch-freundliches Bio-Restaurant geben sollte, war für mich klar, dass dies sofort ausgetestet werden musste. Tatsächlich war das Healthy Kan nur einen Katzensprung von meiner Uni entfernt und so machte ich mich eines Tages nach dem Unterricht, wie immer völlig ausgehungert, auf den Weg dorthin.
Entsprechend meines Hungers war ich voller Vorfreude auf ein leckeres Essen und nachdem ich in dem kleinen Lokal Platz genommen hatte und die Bedienung nach einer veganen Option fragte, bekam ich das Lunch-Set empfohlen, das sich mit c.a. 1000 Yen in der gewöhnlichen Preisklasse bewegte und an dem Tag ausgerechnet aus einem Curry bestand. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein riesiger Curry-Fan. Aber ein veganes Curry zu bekommen gehört zu den leichtesten Aufgaben eines sich Tierprodukts-frei ernährenden Menschen in Tokyo und dem- entsprechend „versorgt“ ist man demzufolge meist mit diesem Essen, besonders weil es in Japans Hauptstadt Massen an guten indischen Restaurants gibt, die einem zum Teil wirklich fantastisches Curry bieten.
Alternativen schien es jedoch nicht wirklich zu geben, zumindest nicht für meinen schmalen Studentengeldbeutel und da das Healthy Kan kein rein vegetarisches Restaurant ist, bestand knapp die Hälfte des Angebots aus Fleisch- und Fischspeisen und in manchen Gerichten ist Dashi enthalten.
Eigentlich wird in diesem Lokal zum überwiegenden Teil japanisches Essen geboten und obwohl enttäuscht, dass mir wieder einmal die Chance auf ein Fleisch- und Fisch-freies Washoku verwehrt blieb, entschied ich mich den Lunch zu probieren.
Wie der Name des Restaurants bereits verrät, legt das Healthy Kan viel Wert auf gesundes Essen, frei von Chemikalien und Zusatzstoffen und so war es auch kein Wunder, dass das Curry sehr leicht und natürlich schmeckte, weitgehend fettarm war, aber ansonsten keine großen Überraschungen für mich bereit hielt.
Nach dem Essen hatte ich auf jeden Fall das Gefühl meinem Körper etwas Gutes getan zu haben, dafür hielt die Sättigung nicht besonders lange an.
Das Restaurant hat alles in allem, besonders wegen der kargen Menüauswahl, beileibe keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, wenn ich aber einmal wieder in Ichigaya sein sollte, werde ich das Healthy Kan sicher noch einmal aufsuchen um mich eventuell vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Vielleicht habe ich beim nächsten mal ja mehr Glück beim Lunch-Angebot.
Kommt Ihr aus dem Hauptausgang der Ichigaya-Station, überquert Ihr nicht die große Kreuzung, sondern geht direkt nach rechts, den Hügel hoch immer geradeaus, bis Ihr nach ein paar Minuten auf der rechten Seite das Asahi Rokubacho Mansion Gebäude seht. Der Name steht in Kanji angeschrieben. Wenn Ihr kein japanisch lesen könnt, fragt am besten jemanden nach dem Gebäude. Nehmt die Treppe in den zweiten Stock und ihr seht den Eingang mit einem Schild draußen vor Euch.

Öffnungszeiten: Täglich von 11.30 – 14.30 und von 16.30 – 21.00 Uhr, Sonntags geschlossen

ヘルシー舘 - Healthy Kan
Asahi Rokubacho Mansion 2F
6-4 Bancho
Chiyoda-ku

Tel: 03-3263-4023

20.02.08

Pita the Great

Wie sehr habe ich mich während meines Studienjahres in Tokyo nach einer Falafel gesehnt und es gibt in dieser riesigen Stadt bis dato tatsächlich nur einen einzigen Laden, der den Wunsch nach dieser im Westen inzwischen so verbreiteten und und besonders unter Vegetariern äußerst beliebten Fastfood-Variation aus dem mittlerem Osten erfüllen kann: Pita the Great.
Der Name ist keinesfalls übertrieben, denn die verschiedenen veganen Sandwiches mit selbstge- backenem Pita-Brot, die hier geboten werden, sind nicht nur großartig, sondern fantastisch, sogar für den Falafel-verwöhnten europäischen Gaumen.
Ein großes Schild draußen weist sowohl auf japanisch, als auch auf englisch ausdrücklich darauf hin, dass keinerlei tierische Inhaltsstoffe verwendet werden, für unkundige beider Sprachen sogar mit süßen Bildern illustriert. Da wird einem doch bereits vor dem Essen ganz warm ums Herz! Auf einem zweiten Schild ist zu lesen: „We serve Slow Food“ und warnt den eiligen und hungrigen Kunden schon einmal vor sich auf ein wenig Wartezeit gefasst zu machen, denn der Laden wird von nur einem einzigen Mann, einem Israeli, geführt, der alle Zutaten frisch zubereitet.
Neben der klassischen Falafel-Variante gibt es die Pita auch mit frittiertem Tofu, Pilzen, Blumenkohl, Brokkoli, Aubergine, Kürbis oder Gemüsekroketten, darüber kommt Sesamsoße und selbstverständlich wird auch Hummus angeboten. Ein Sandwich kostet 760 Yen oder man bestellt das Set-Menü. Dafür bekommt man dann noch ein Getränk und ein Nebengericht (Falafelbällchen, Gemüsekroketten, Pommes Frites oder Hummus-Salat) dazu und bezahlt 1100 Yen. Das mag zwar nicht sehr preisgünstig klingen, jedoch sind die Pitas wirklich sehr groß und man wird definitiv mehr als satt. Die Falafelbällchen und ein paar andere kleine Snacks wie Gemüsekroketten sind für einen geringeren Preis auch ohne Pita zu haben.
Bei gutem Wetter kann man es sich draußen auf den weißen Plastikmöbeln bequem machen und das Innere des Ladens ist sehr einfach und funktional gehalten, für meine Begriffe nicht gerade gemütlich, aber wen interessiert schon die Inneneinrichtung bei so leckerem Essen? Einziger Wehrmutstropfen ist, dass Pita the Great schon um 18 Uhr schließt, was ich ziemlich früh finde und mich leider bisher davon abgehalten hat öfter dort zu essen. Dafür wird es aber auf jeden Fall eins meiner ersten Anlaufsziele sein, wenn ich wieder in Tokyo bin!
Öffnungszeiten: Täglich 11.30-18.00 Uhr, Samstags und Sonntags geschlossen.

Homepage: http://pitathegreat.net/

Pita the Great
Att Shinkan 2F
2-11-7 Akasaka
Minato-ku

Tel: 03-5563-0851

Khana

Das Khana liegt mitten in der Haupteinkaufspassage PAL in Kouenji, keine 3 Mi- nuten vom Südausgang des Bahnhofs entfernt. Es wird gute indische und nepalesische Küche serviert und das zu wirklich unschlagbar günstigen Preisen. Das Lunch-Set, das von Mittags bis um 4 Uhr Nachmittags zu haben ist, kostet lediglich 735 Yen und besteht aus einem Curry der eigenen Wahl, einem Nan, einem kleinen Salat und einem Lassi.
Vegetarisch sind hier das Vegetable- und das Mushroom Curry. Für die vegane Variante, lasst den Lassi einfach weg (für den Durst bekommt Ihr, wie überall in Japan üblich, ohnehin ein Glas Wasser gereicht) und sagt dem Personal deutlich, dass Ihr das Curry ohne Sahne und tierische Fette und das Nan ohne Butter und Eier zubereitet haben möchtet. Ich habe hier diesbezüglich nur gute Erfahrungen gemacht und das Khana ist bisher das einzige indische Restaurant in Tokyo, in dem ich veganes Nan bekommen konnte, da in den meisten anderen Fällen der Teig schon fertig vorbereitet ist und nur noch gebacken wird. Während in Deutschland beim Inder gewöhnlich Basmati-Reis zum Curry gereicht wird, ist in indischen Restaurants in Japan Nan oft die Standard-Beilage und Reis meist nur als optional zu haben. Und das Nan im Khana macht seinem Namen wirklich alle Ehre! Wunderbar weich und herrlich in seiner Konsistenz lässt es einen manchmal fast das Curry vergessen. Das Curry wiederum ist äußerst mild und wahrscheinlich genau das richtige für einen europäischen oder japanischen Magen. Und obwohl ich richtig scharfes Essen liebe, mag ich das Curry im Khana sehr und kann es ohne Probleme mehrmals die Woche essen ohne es auch nur im Ansatz leid zu werden. Ich spreche aus Erfahrung, denn in Kouenji sind Lokale, in denen man vegetarisch/veganes Essen bekommt, äußerst dünn gesät.
Falls Ihr nur einen kleinen Snack bevorzugt, seid Ihr hier auch richtig, denn es gibt es noch Samosa auf der Karte, die auch nicht zu verachten sind.
Das Khana befindet sich über einem kleinen Geschäft, in dem indische Kleidung und Accessoires im Ethno-Stil verkauft werden. Der Eingang zum Restaurant, zu dem eine schmale Treppe nach oben führt, ist jedoch leicht zu finden, da über ihm ein großes Schild prangt und auch eine Werbemenütafel mit Bildern draußen darauf hinweist.
Öffnungszeiten: Täglich von 11-23 Uhr.
Khana
Kouenji Minami 3-58-25
Suginami-ku

Tel: 03-5306-1626

Bagel & Bagel

Bagel sind eine der wenigen veganen Gebäcksorten, die in Ja- pan zu bekommen sind. In Tokyo ist es oftmals leichter Bagel zu finden, als Brot ohne Milchprodukte aufzutreiben. Im Zuge der Amerikanisierung schossen nicht nur US-, sowie einheimische Fastfoodketten wie Pilze aus dem Boden, sondern auch Cafes, die sich auf nordamerikanisches Gebäck, wie Donuts spezialisiert haben (Eigentlich ist der Bagel ursprünglich in Europa entstanden und über die jüdische Bevölkerung in die USA gelangt, aber das scheint dort, wie auch im fernen Osten niemanden mehr zu interessieren). Bagel sind in Japan definitiv auf dem Erfolgskurs und schon um einiges verbreiteter als in Deutschland.
So freute ich mich, als ich vor einem Kinobesuch im Roppongi Hills in dem riesigen Gebäudekomplex ganz unverhofft ein Cafe fand, das ausschließlich dieses runde Hefegebäck mit dem Loch in der Mitte in allen erdenklichen Varianten anbietet. Ob ganz simple als plain, in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen oder wie oft in den USA als Sandwich mit Frischkäse innen gereicht, hier wird der Bagelliebhaber garantiert fündig. Außerdem werden noch Getränke wie Softdrinks, Säfte und Bio-Kaffee angeboten.
Innen ist das Cafe klein, aber gemütlich und draußen sind reichlich Sitzgelegenheiten vorhanden, so dass man auch dort essen und trinken und dabei das rege Treiben im Gebäude beobachten kann. Aber der Clue an der ganzen Sache war, dass Bagel & Bagel seinerzeit gerade einen veganen Tofuburger im Programm hatte, bestehend aus zwei gerösteten Bagelscheiben, Tofu mit Misososse, Sesam, Renkon, Karotten und Salat. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und habe es nicht bereut. Der Burger war wirklich sehr lecker und mal etwas anderes als die typischen Veggie-Burger, die man so kennt. Leider sind diese speziellen Sandwiches immer nur Seasonangebote und das Angebot wechselt alle paar Monate. Ein Blick auf die Karte von Bagel & Bagel's Homepage hat mir verraten, dass dort gerade nur ein Fischsandwich als Special zu haben ist, aber es lohnt sich vielleicht immer mal wieder zu schauen. Also, falls ihr vielleicht eh im Roppongi Hills-Komplex unterwegs seid und euch der kleine Hunger zwischendurch packt, fahrt einfach mit der Rolltreppe in das unterste Geschoss und schnappt euch einen Bagel!
Bagel & Bagel hat übrigens noch Filialen in Shibuya, Ikebukuro, Ebisu, Hiroo und Kanda Jimbucho.
Die genauen Adressen findet ihr auf japanisch auf ihrer Webseite.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8-21 Uhr, Samstags 9-20 Uhr, Sonntags/Feiertags 9-19 Uhr.

Homepage: http://c11qv3fy.securesites.net/bb

Bagel & Bagel
Torasuti Biru 1F & B1F
Roppongi 7-3-13

Tel: 03-577-6330

Govinda's

Das Govinda’s ist ein nettes, kleines Krishna-Restau- rant in Nakano, das sich vorwiegend auf indisches Essen spezialisiert hat. Alle Speisen enthalten weder Fleisch, noch Fisch und verzichten zudem gänzlich auf den Einsatz von Knoblauch und Zwiebeln (letzteres ist wahrscheinlich nur für Hare Krishna Anhänger bzw. strenggläubige Buddhisten von Interesse oder für Leute, die nach ihrem Essen ein Date haben). Viele Gerichte sind vegan, ich meine mich zu erinnern auch so auf der Karte gekennzeichnet. Falls ich falsch liegen sollte, seit Ihr aber beim Personal des Govinda’s mit Fragen zu den Inhaltsstoffen garantiert gut aufgehoben.
Die Inneneinrichtung ist sehr hell und freundlich gestaltet und während man auf sein Essen wartet, kann man sich die Zeit mit der Lektüre von vegetarischen Kochbüchern vertreiben. Auf der Menükarte finden sich neben dem obligatorischem Curry (Gemüse, Spinat oder Dal) und Samosa unter anderem auch verschiedene Sandwiches, Salate und selbstgebackenes Brot.
Ich hatte einmal ihr Dinner-Set, über das ich nicht meckern konnte. Leicht, bekömmlich, schmackhaft und der Preis war auch in Ordnung. Lediglich zum Curry essen würde ich vielleicht lieber in ein richtiges indisches Restaurant gehen, einfach weil ich persönlich es klassisch indisch am liebsten mag, mit viel Zwiebeln, Gewürzen und auch ruhig etwas fettig. Wer allerdings weniger „schwere“ Kost bevorzugt, für den ist das Curry im Govinda’s bestimmt eine gute Wahl.
Auch die Auswahl an ungewöhnlichen Teesorten ist erwähnenswert. „Raspberry Ginger“ und „Strawberry Kiwi“ sind nur zwei Beispiele, mit denen man seinem Teegenuss hier frönen kann, allerdings zu einem etwas höheren Preis.
Wirklich hervorheben möchte ich aber das sehr gute Angebot an Kuchen und Desserts. Ich durfte einmal den Berry Berry Tart dort genießen und der war absolut köstlich. Wie Ihr auf dem Foto auch sehen könnt, ein wahrer Beerenfrüchtetraum. Neben der Beerentorte ist auch der Tofu Cheese Cake vegan. Diesen habe ich leider noch nicht probiert, werde dies aber auf jeden Fall noch nachholen und Euch dann hier davon berichten.
Also auf nach Nakano wenn ihr auf Kuchenentzug seid! Vergesst Euch nur nicht die Karte auf Govinda’s Homepage auszudrucken, denn das Restaurant ist etwas schwer zu finden. Mit Karte ausgerüstet sollte Euer Ziel allerdings in knapp 10 Minuten Fußmarsch vom Nakano Nordausgang der JR-Linie ausgehend zu finden sein.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 12-15 und 18-21 Uhr, Samstags 12-21 Uhr, Sonntags 12-20 Uhr, Montags geschlossen.

Homepage: http://www.krishna.jp/govindas

Govinda’s
Nakano 5-17-10
Nakano-ku

Tel: 03-3387-8998

19.02.08

Café Noble

Selbst in Japans Hauptstadt ist es nicht immer einfach auf Anhieb ein Café oder einen Coffeeshop zu finden, in dem der vegan lebende oder einfach Sojamilch bevorzugende Mensch seine Kaffeesucht befriedigen kann, besonders wenn man versucht Starbucks und Co zu vermeiden. Deshalb möchte ich Euch hier auch eine Reihe von Cafes vorstellen, in denen man auf Wunsch seinen Kaffee auch mit Sojamilch genießen kann.
Als erstes ist das Café Noble in Kouenji an der Reihe, ein gemütlicher, kleiner Laden, der hinsichtlich seiner äußeren Erscheinung und Inneneinrichtung den Touch eines französischen Straßencafes aufweist (obgleich aufgrund der engen Straßen in Kouenji leider keine Sitzgelegenheiten draußen vorhanden sind).
Solche Cafes sind im heutigen Tokyo nicht mehr oft zu finden, wurden sie doch zum Grossteil von den vielen großen Coffeeshopketten vertrieben, die das Land überfluteten.
Im Café Noble ist neben dem üblichen Kuchen-, Torten- und Eissortiment auch Kaffee mit Sojamilch zu haben. Allerdings wird hier die Natursojamilch verwendet, die sicherlich nicht Jedermanns Sache ist. Es gibt auch einen Sojamilchtee auf der Karte und wenn man eher traditionellen japanischen Grüntee bevorzugt, passen dazu die sehr leckeren und zum Teil veganen Wagashi, die ich hier einmal genießen durfte. Außerdem hat sich das Cafe mit dem charakteristischen Hundelogo auf frisches Obst spezialisiert.
Sicherlich kein Ort, der extra aufgesucht werden muss, aber wenn man sich ohnehin gerade in Kouenji aufhält, kann man hier wunderbar entspannen und sich eine Auszeit nehmen, zumal Café Noble direkt in der Haupteinkaufsstrasse zu finden ist. Ausgehend vom Südausgang der Kouenji-Station der JR-Chuo-Linie, geht ihr einfach die überdachte Pal-Einkaufsstrasse entlang, danach geradeaus weiter und Ihr kommt auf die Look-Einkaufsstrasse. Das Cafe befindet sich auf der rechten Seite und ist mit seiner auffälligen, leuchtend gelben Außenbemalung gar nicht zu übersehen.
Falls Ihr von der anderen Seite der Look-Einkaufsstrasse kommt, z.b. von der Shin-Kouenji U-Bahnstation der Marenouchi-Linie, seht Ihr es nach 5 Minuten geradeaus auf der linken Seite vor Euch.

Öffnungszeiten: Täglich 10-23 Uhr, Donnerstags geschlossen.

Homepage: http://www.geocities.co.jp/Foodpia-Olive/3546

Café Noble
Kouenji Minami 3-36-15
Suginami-ku

Tel: 03-3313-8738

18.02.08

Peperonchino - ペペロンチーノ

Peperonchino sind einfach nur kleingehackte Chilischoten und gleichzeitig der Name eines der verbreitetesten Pastagerichte in Japan. Ob Peperonchino als Gericht auch so in Italien existiert und einfach importiert wurde, kann ich Euch nicht sagen, aber Ihr werdet in Japan wohl keine Pastaria finden, die diese einfachen Nudeln nicht auf ihrer Speisekarte hat. Da Peperonchino in seiner Grundform vegan ist, lohnt es sich in Restaurants, in denen Ihr nicht wisst was Ihr essen könnt oder die Chance etwas essbares zu bekommen ziemlich aussichtslos scheint, einmal nachzuschauen bzw. nachzufragen ob es angeboten wird.
Ähnlich wie Nudeln mit Pesto ist Peperonchino sehr schnell zubereitet und perfekt für Momente akuten Zeitmangels oder Faulheit.
Als Nudeln werden hierfür meist Spaghetti verwendet und die getrockneten, gehackten, kleinen, runden Chilischoten (Peperoncini) bekommt Ihr oft im 100 Yen Shop oder in jedem Supermarkt. Eine Packung reicht für viele Anwendungen.







Hier die Zutaten:

· Olivenöl
· 2-3 frische Knoblauchzehen
· 1 Bund frische Petersilie
· 1 Tüte getrocknete Peperoncini
· 1 Packung Spaghetti
· Parmesan (vegan oder aus echtem Käse)








Spaghetti wie gewohnt in Salzwasser kochen. Währenddessen die Knoblauchzehen klein hacken.
Petersilie ebenso hacken. Am besten dafür ein Houchou verwenden (japanisches Küchenmesser, aus der japanischen Küche nicht wegzudenken und in jedem 100 Yen Shop für wenig Geld zu haben), mit Messern wie wir sie hierzulande meist verwenden ist das Petersilie hacken nämlich eine Qual.
Olivenöl in der Pfanne erhitzen und den Knoblauch mit den Peperoncini darin anrösten.
Wenn die Spaghetti al dente sind, das Nudelwasser abgiessen, Spaghetti ab in die Pfanne und alles kurz anbraten lassen. Am Schluss den gehackten Petersilie darüber streuen und mit etwas Parmesan verfeinern, wenn Ihr es käsig mögt.
Bon Apetite!

Kourinbou - 香林坊

Heute möchte ich Euch mein Lieblingsrestau- rant in Toyko im Herzen Nakanos vorstellen: Kourinbou (oder auch „Kohrinbo“, beide Umschriften werden verwendet, erstere ist allerdings linguistisch korrekter).
Hier wird ein Mix aus chinesisch/taiwane-sischer und japanischer Alltagsküche in gemütlicher, heimeliger Atmosphäre geboten. Innen recht klein, mit nur insgesamt zehn Plätzen an einem halbrunden Tresen fühlt man sich beim Betreten des Restaurants gleich wie zu Hause.
Das Besondere am Kourinbou sind die varia-tionsreichen und fantasievollen Fake Meat- Kreationen des Hauses, bei denen nicht nur klassische Soya-Produkte zum Einsatz kommen, sondern auch mit Pilzen und verschiedenen Gemüsesorten wahre Leckerbissen für den geneigten Fleischersatzliebhaber geschaffen werden. Die Menüauswahl ist nicht riesig, dafür aber sind die Speisen mit umso mehr Liebe und Sorgfalt von der netten Mama-san, die den Laden seit Jahren ganz alleine führt und immer ein herzliches Lächeln für ihre Kunden auf den Lippen hat, von Hand zubereitet.
Empfehlen kann ich Euch ganz besonders das Lunch-Set, bestehend aus einer klaren Konbu- oder einer Misosuppe, einem wirklich hervorragendem Tonkatsu (paniertes Kotellet), gebratenen Aubergine in Miso-Sauce, einem reichhaltigen Salat und einer kleinen Rettichbeilage. Auch sehr lecker ist die Empfehlung des Hauses, eine herzhafte, tomatige Nudelsuppe mit kleinen „Fleischbällchen“, Fakerindfleisch und viel frischem Gemüse.
Ausserdem werden unter anderem noch Reis Vermicelli, Reisnudelsuppe und gedämpfter Spinat angeboten. Mit anderen Worten: Keine „haute cuisine“, keine trendigen Labels, wie „health food“ oder „organic“, sondern einfach nur richtig leckeres Essen a la asiatischer Hausmannskost in einem vegetarischen Restaurant, das bewusst auf den Gebrauch von Fleisch- und Fischprodukten verzichtet. Der Grossteil der Speisen ist sogar vegan. Nur ab und an wird etwas Ei verwendet. Deshalb wurde ich
direkt bei meinem ersten Besuch auch von der freundlichen Besitzerin gefragt ob ich mein Gericht ohne Ei zubereitet haben möchte, als ich meine Bestellung aufgab. Das nenne ich doch mal echten Service im sonst so vegan-feindlichen Japan und einen echten Pluspunkt!
Das Kourinbou befindet sich im zweiten Stock der Nakano Broadway Mall, einem großen, vierstöckigem Shopping Center, dessen zweiter bis vierter Stock fast ausschließlich aus Toyshops, Manga-, Anime- und Gameläden, sowie allen nur erdenklichen Sammlergeschäften besteht. Es ist eine wahre Freude dort durchzubummeln und sich einfach nur die Auslagen in den Schaufenstern anzusehen. Ganz unten findet der etwas normalere Gast die üblichen Bekleidungsgeschäfte, Pachinko Slots und Cafes.
Dass die Mall gänzlich überdacht ist, macht sie auch bei schlechtem Wetter zu einem wahren Shopping-Vergnügen, auch für Nicht-Otakus. Falls Euch Akihabara also einmal zu weit sein sollte, es regnet oder Ihr einfach nur lecker vegetarisch essen wollt und nebenbei noch die Erstauflage Eures Lieblingsmangas aus den 80ern sucht, das sich sonst nirgends mehr finden lässt, kann ich Euch einen Besuch der Broadway Mall nur wärmstens ans Herz legen.
Einfach den Nordausgang der JR-Linie nehmen, geradeaus über die Strasse und Ihr habt den Eingang der Mall direkt vor Euch.
Öffnungszeiten: Täglich von 11-15:30 Uhr und von 17-20 Uhr, Sonntags geschlossen.

Mehr Bilder und Infos: http://www.shoujinrecipe.com/kourinbou.html

香林坊 - Kourinbou
Nakano Broadway Center 2F
Nakano 5-52-15
Nakano-ku

Tel: 03-3385-7005